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Die Planung von umbautem Raum basiert grundsätzlich auf sehr spezifschen Rahmenbedingungen, wie z.B. der geographischen Lage des Grundstückes, den Nutzeranforderungen und den an der Planung beteiligten Akteuren. Verschiedene Versuche, den Grundbedarf an umbautem Raum formalisierend zu beschreiben und in der Konsequenz als Massenprodukt zu produzieren, wurden im Rahmen dieser Arbeit dargestellt und diskutiert. Der Zielkonflikt zwischen der Definition individueller Ansprüche an das Planungsergebnis und den Bestrebungen der Standardisierung dieser Ansprüche wurde in diesem Zusammenhang erläutert. Als letzter Versuch der industriellen Massenfertigung von Gebäuden wurde das Konzept der Gebäudebaukästen, bei welchen eine begrenzte Anzahl einzelner Komponenten über definierte Schnittstellen in fast unbegrenzter Weise zu einem individuellen Ergebnis kombiniert werden können, vorgestellt. Neue Möglichkeiten im Bereich der Fertigung (Verknüpfung von Computer Aided Design (CAD) und Computer Aided Manufacturing (CAM), bzw. dem Computer Integrated Manufacturing (CIM)) verdeutlichen die Notwendigkeit einer immer stärkeren Verknüpfung des Abstimmungsprozesses der Planungsbeteiligen (Definition von Anforderungen an das Planungsobjekt, Ableitung von Zielen und Aufgaben) mit den individuell in Frage kommenden Fertigungstechniken. Daraus resultierend wurden diese Entwicklungen im Rahmen der vorliegenden Arbeit als das Paradigma der massenhaften Unikatfertigung eingeführt - individuelle Planungsprozesse führen zur massenhaften Produktion umbauten Raumes. Die hierfür erforderlichen Abstimmungs- und Kooperationsprozesse basieren aber, im Gegensatz zur traditionellen Vorgehensweise, bei welcher die Planungsbeteiligten auf der Basis inhaltlicher Ergebnisse miteinander kommunizieren, auf einer Zusammenarbeit auf Prozeßebene. In diesem Zusammenhang wurden wichtige Grundlagen der Zusammenarbeit erläutert und anhand der Begriffe Gruppen- und Teamarbeit dargestellt. Neben dieser, auf den neuen Fertigungsmöglichkeiten beruhenden Motivation zur kooperativen Zuammenarbeit der Projektbeteiligten, erfordert auch die Entwicklung und Umsetzung lebenszyklusbezogener Planungskonzepte eine verbesserte Bündelung der in einem Planungsprozeß vielfältig vorhandenen fachspezifischen Kenntnisse. Verschiedene methodische Ansätze zur teamorientierten Bauplanung wurden in diesem Zusammenhang vorgestellt. Vor dem Hintergrund einer konsequenten Übertragung des teamorientierten Planungsansatzes auf eine IuK-gestützte Telekooperationsumgebung wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Kooperationsmodell zur computerbasierten kooperativen Planung dargestellt und diskutiert. Die hieraus resultierenden Vernetzungsmöglichkeiten planerischer Ressourcen (Akteure, explizites Wissen und Information) führten zur Implementierung sogenannter virtueller Projekträume sowie zu externen Kompetenzdomänen, welche sich bei Bedarf mit diesen virtuellen Projekträumen beliebig vernetzen lassen, um so über eine Kompetenzverdichtung den zur Verfügung stehenden Lösungsraum zu vergrößern |