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Die vorliegende Habilitationsschrift entstand, um den “Stand der Dinge” auf dem Gebiet der räumlichen Simulation in einem breiteren Rahmen aufzuarbeiten. Es wird dabei der Versuch angestellt, prinzipielle Probleme bei der Vermittlung von Architektur einzukreisen. Dann erfolgt eine Erfassung gängiger, d.h. längst in Anwendung befindlicher Simulationstechniken bzw. auch eine Betrachtung von Techniken und deren Kombinationen, welche nicht im gleichen Maße eingesetzt werden. Sinn und Zweck der darauffolgenden Auseinandersetzung ist es eine Entscheidungsgrundlage zu entwickeln, um eine Anwendung bei Bedarf in Erwägung ziehen bzw. die zustandegekommenen Vermittlungsergebnisse entsprechend bewerten zu können. Die Untersuchung wird auf jene technischen Möglichkeiten ausgerichtet, die mit überschaubaren Investitionen eingesetzt werden können und wo auch das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen in der Praxis der Architekturproduktion vertretbar ist. Besonderes Augenmerk gilt somit der Handhabbarkeit wie auch den tatsächlichen Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten, im Hinblick auf den Entwurfsprozeß. Mittels der Umfrage “Anwendungsbereiche der räumlichen Simulation in der Architektur” wird der gesamte Fragenkomplex schließlich verifiziert.
Simulation soll nicht nur aus Selbstzweck betrieben werden, sondern das Entwerfen als zentralen Gegenstand der Architektur unterstützen. Die Einbettung in didaktische Konzepte zielt vor allem darauf ab, etwaige Einsatzmöglichkeiten abschätzen zu können. Nicht unerwähnt sollte bleiben, daß eventuelle “Entwurfsfehler” manchmal sogar zu unerwarteten Überraschungseffekten im positiven Sinne führen.
Die Bandbreite des Beitrags räumlicher Simulationstechniken ist beträchtlich. Sie reicht von der Umweltgestaltung (“Visual Impact Analysis”) bis zur ästhetisch befriedigenden Umsetzung von technischen Details in der Architektur. Der Einsatz räumlicher Simulationstechniken bezweckt, die Aussagekraft bzw. den Realitätsgehalt des darzustellenden Entwurfes zu steigern. Das Objekt der Simulation kann unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden. Einsätze im Architekturentwurf konzentrieren sich vor allem auf die Darstellung und ggf. in der Folge auf die Korrektur der beabsichtigten Wirkung des architektonischen Raumes sowie der ihn bestimmenden Aspekte. Die Auseinandersetzung mit der Benutzung des Objektes stellt eine andere Position dar. Sowohl an die Visualisierung von Nutzerbedürfnissen vor Planungsbeginn und während der Planungsmitbestimmung muß hier gedacht werden; mit der “Post-Occupancy Evaluation” wäre der denkbare Kreis geschlossen. Ebenso kann die Simulation sich mit dem Ablauf der Bauarbeiten befassen, welche zur Realisierung führen. Die Gemeinsamkeit dieser Ansätze besteht darin, daß über ein noch nicht eingetretenen Zustand Prognosen abgegeben werden.
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