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Mit der steigenden Bedeutung architektonischer Beleuchtung steigt auch der Bedarf an entsprechender Lichtplanung. Die Möglichkeiten digitaler Instrumente haben Leuchten-hersteller erkannt, die 3D-CAD und Simulationen zur Erstellung von Präsentationen und das Internet als Verteiler einsetzen. Im Hochschulbereich ist es wichtig, Instrumente und Methoden anzubieten, mit denen die Wechselwirkung von Licht und Architektur anschaulich, nachvollziehbar und interaktiv erlernt werden kann. Einleitend werden in einem theoretischen Kapitel die Grundlagen der Lichtplanung und lernpädagogischer Konzepte aufgezeigt. Parallel wird der Stand der Technik auf den Gebieten des computerunterstützten Lernens und der Lichtsimulation vorgestellt und hinsichtlich der lernpädagogischen Eignung bewertet. Daraufhin wird ein Handlungsbedarf formuliert, der eine neuartige Integration der einzelnen Bereiche vorsieht. Er mündet in die Entwicklung eines interaktiven webbasierten Lernsystems zum Entwerfen mit Licht - I-Light - dessen Konzept und Realisierung in den folgenden Kapiteln beschrieben wird. In einer Beispielanwendung zeigt der Verfasser abschliessend auf, wie das Internet in dieser innovativen Verbindung mit 3D-CAD und Simulation einen neuen Beitrag zum besseren Verständnis des Mediums Licht in der Architekturwahrnehmung leistet. Den Kern dieses Lernsystems bildet ein neuartiges virtuelles Lichtlabor, in dem architektonische Planungsbeispiele dreidimensional dargestellt und interaktiv verändert werden können. Ein entwickeltes semantisches Szenenmodell sorgt dafür, dass Beleuchtung, Materialien und Begrenzungsflächen didaktisch angemessen variiert und verglichen werden, sodass visuelle Wirkungen überprüft und wichtige Zusammenhänge wahrgenommen werden können. Der Verfasser orientiert sich an der Lernmethode durch Simulation und bindet 3D-CAD- und Lichtsimulationsprogramme in das Lernsystem ein. Das berechnete fotorealistische Bild wird nicht - wie sonst üblich - als Präsentationsmaterial, sondern als interaktives Werkzeug angesehen. Da 3D-CAD und Lichtsimulationsprogramme viel Anwendungskenntnisse voraussetzen, verfolgt der Verfasser nicht das Ziel, den Benutzer mit diesen komplexen Programmen zu konfrontieren. Er entwickelt vielmehr ein neues System mit einer einfach zu bedienenden webbasierten grafischen Oberfläche, mit der eine 3D-Szene geladen, individuell verändert und gespeichert werden kann (Frontend). Es ermöglicht desweiteren die Fernsteuerung einer automatischen, fotorealistischen Simulation auf Knopfdruck, wobei via Internet die Berechnungen auf einem zentralen Hochleistungs-PC ausgelagert werden und nicht auf dem PC des Anwenders erfolgen. Für den Betrieb des Frontend ist nur ein durchschnittlicher PC mit einem Standard-Webbrowser notwendig. Für die Gegenstelle entwickelt der Verfasser eine neuartige Schnittstelle, die einen Standard-Webserver um die neuartige Möglichkeit des Speicherns und Ausführens von Lichtsimulationen erweitert (Backend). Das vom Verfasser vorgestellte System unterscheidet sich im didaktischen Konzept und in der technischen Realisierung von den bisher auf ähnlichen Gebieten existierenden Lösungen. Die interaktiven virtuellen Lichtlabore der architektonischen Planungsbeispiele stellen einen neuen Ansatz webbasierter Lernumgebungen dar, der zu einem neuen und besseren Verständniss von Licht in der Architektur führen kann. Zu den gewählten Werkzeugen (HTML, Java, VRML, Web-Server, Lightscape) gibt es auch nach Abschluss der Entwicklung noch keine ausgereiften Alternativen. |